Die WWDC 2020 Keynote ist soeben zu Ende gegangen. Daniel hat ja im Vorfeld schon umrissen worum es wohl gehen wird. Das traf auch zu und deshalb sind wir etwas underwhelmed. Aber auch wieder nicht, denn Apple hat den Wechsel auf ARM-Chips angekündigt und mit dem Mac Mini in der Developer Edition sogar direkt passende Hardware vorgestellt. Aber der Reihe nach.
Dadurch, dass die WWDC dieses Jahr komplett online und kostenlos ist, war die Keynote auch anders als sonst. Sie hatte nämlich wesentlich mehr Wechsel bei den Örtlichkeiten in denen präsentiert wurde. Hat da wer „physical distancing“ gesagt? Ich denke schon. Im Abspann wurde sogar darauf hingewiesen. Davon ab, ich fand es interessant, dass Tim Cook immer dezent von unten gefilmt wurde. Dabei ist er mit 183 cm gar nicht klein und hat nichts zu kompensieren.
Die WWDC wird typischerweise dazu genutzt um Software-Updates aller Systeme vorzustellen. Weil iOS und Co, aber prinzipiell schon sehr gute Betriebssysteme sind, gab es wenig Überraschungen. Denn klar, iOS Widgets, auch auf dem Homescreen, App Library und vereinfachter, automatischer Handshake für Airpods Pro im Apple Ökosystem – alles schön, aber bei Apple wartet man warten wir immer auf ein WOW GEIEL! Das kam auch zum Ende der WWDC 2020 Keynote, aber da auch nur so ein bisschen, weil es eigentlich eine sichere Wette war, dass Apple ankündigen wird auf ARM Chips, respektive Apple Silicon, zu wechseln.
Apple stellt auf der WWDC 2020 Keynote eigene CPU für MacOS vor
Der erste ARM Chip, auf dem macOS offiziell läuft und den man schon aus dem iPad Pro kennt, ist der A12Z. Apple von A bis Z quasi. Übrigens kennen wir dieses A-Z, also die volle Bandbreite abdeckend, vom Amazon Logo, wo der Bogen vom A bis zum Z spannt. Apropos Amazon. Safari wird Google und Amazon Tracker automatisch sperren können im neuen macOs Big Sur. Ein schöner Seitenhieb in der Keynote. Und ja, Big Sur so heißt die nächste Iteration des Mac Betriebssystems. Seitenhieb auf die Konkurrenz hin oder her, das hielt Apple übrigens nicht davon ab auch Amazon und Google mit ins Boot zu holen, um Home Automation weiter zu vereinheitlichen.
Damit EntwicklerInnen direkt auf dem A12Z entwickeln können, gab es auch eine kleine Hardware Vorstellung. Von den Specs jetzt nichts wildes, aber den meisten EntwicklerInnen wird das Developer Transition Kit wohl viel Freude oder auch Frust bereiten, wenn der Code nicht so will, wie der Mensch vor dem Bildschirm. Alles was in der Keynote auf einem Mac gezeigt wurde lief auch schon auf dem A12Z. Fun Fact, Craig Federighi hat wirklich den Satz „Our Friends at Microsoft“ gesagt. 😀
Microsoft und Adobe sind nämlich direkt ab Start mit eigener Software dabei. Tim Pritlove dazu im Audiodump Livechat: „Na ohne MS und Adobe können sie den Pitch ja vergessen. So ist gleich Ruhe und der Rest muss mitziehen.“ Recht hat Er. Bei Intel wird man wohl still und heimlich hoffen, dass Satya Nadella sich nicht durch Apple inspiriert fühlt. Immerhin sind sie ja Friends.
Apple Keynotes – immer eine gute Inspiration für eine gute Präsentation
Bevor ich gleich auf „Veröffentlichen“ drücke, möchte ich noch einen Screenshot mit euch teilen. Ihr seht auf folgendem Bild Andreas Wendker, Vice President in Software Engineering. Zwei Räume zur Rechten wurden kurz vorher die Vorzüge des Apple Silicon geschildert, da sah es auch noch sehr nach Gear Heaven aus. Andreas Wendker steht währenddessen in einer Szenerie, die einem Computer Repair Store gleicht, so wie Hollywood es sich vorstellen würde.
Auch wenn ich am Anfang geschrieben habe, dass wir etwas underwhelmed sind. Wir freuen uns natürlich trotzdem sehr darauf die neuen Apple Software Entwicklungsstufen zu installieren und zu testen. Wenn wir interessantes herausfinden, dann lassen wir es euch natürlich wissen. Bis dahin, schaut Euch doch die Keynote noch einmal an. Apple Keynotes sind für mich immer der Benchmark, wie gutes Präsentieren von Produkten zu sein hat. Und Eure nächste Keynote kommt bestimmt, ob im Privatleben oder bei eurem Arbeitgeber.