Werbung im Netz nervt. Meistens jedenfalls. Sie beschneidet die Bandbreite eures Internetzugangs, sie sorgt dafür, dass Webseiten langsamer laden und ist oft genug schlecht auf Euch zugeschnitten und damit komplett überflüssig. Das wäre vielleicht noch zu verschmerzen, aber Internet-Werbung kann auch gefährlich sein. Gibt’s da was von Ratiopharm? Nein, aber ihr könnt auf einem Raspberry Pi ein Pi Hole installieren.
Ich habe das vor einigen Monaten getan und bin sehr zufrieden mit meinem Pi Hole. Das ist nämlich ein netzwerkweiter Werbeblocker. Ihr braucht dafür einen Raspberry Pi (es läuft auf Linux Distributionen, abseits des Einplatinen-Computers) auf dem Ihr die Software Pi Hole installiert. Dabei muss es kein Raspberry Pi 4 der aktuellsten Generation sein, ein Zero tut es auch.
Was tut das Pi Hole? Es ist quasi eine Software, die listenbasiert Servernamen/Adressen blockiert. Auf diesen Listen werden Ad-Server geführt, die zur Ausspielung von Internetwerbung genutzt werden. Das ganze nennt sich Blacklisting. Damit das funktioniert muss der Raspberry Pi die Rolle eines DNS bei Euch im Heimnetzwerk ausüben. Kurz dazu: DNS steht für Domain Name Server System. Wenn Ihr zum Beispiel Nerdhertz.de in die Browserleiste eingebt, dann sorgt das DNS dafür, dass der Name aufgelöst und zu einer IPV4, bzw. IPV6 Adresse wird.
Pi Hole einrichten – so geht’s
Ich habe das ganze anhand des folgenden Videos gemacht und es hat bei mir auf Anhieb geklappt. Ich nutze einen Raspberry Pi 4 und eine Fritzbox. Mein Raspi ist mit meinem WLAN verbunden, optimaler ist es aber, ihn via Ethernet mit dem Router zu verbinden. Das geht bei mir aber nicht.
Anders als im Video habe ich als Backup noch den DNS Server von Google eingebunden, falls die Installation mal nicht richtig funktioniert. Wenn’s nicht richtig funktioniert und ihr keinen Backup Server eingetragen habt, dann habt Ihr quasi kein Internet. Das ist dann auch doof. Ihr merkt, dass das Pi Hole nicht richtig läuft, wenn Euch wieder viel Internetwerbung angezeigt wird. Dann einfach den Raspi neu starten und das Pi Hole funktionert in den allermeisten Fällen wieder.
Killt das Pi Hole jegliche Internetwerbung? Nein. Aber die Meiste. Was wird nicht blockiert? Werbung bei Youtube oder Instagram zum Beispiel. Das hängt damit zusammen (afaik), dass diese Plattformen ihre Werbung über Ad-Server ausspielen, die die gleiche Domain wie die Plattformen selbst nutzen. Da ist das blockieren schwieriger. Aber auch hier gibt es Lösungen. In diesem Sinne: Viel Spaß beim ausprobieren und (fast) werbefreien surfen!